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Ergebnisse aus dem Unterricht
Im Lateinunterricht der Klasse 10 lesen wir Texte rund um die Liebe in der Antike, darunter auch Texte des Dichters Ovid, der in seinem Werk „Ars amatoria“ (Liebeskunst) Anweisungen zu der Eroberung einer Frau beim Pferderennen gibt. Bevor wir den Text im Original gelesen haben, haben sich die Schüler ihre eigenen Gedanken über geeignete Anweisungen gemacht. (Thiele)
Hier ist ein gelungenes Beispiel:
Ein Mann, der bei einem Pferderennen nach einer Frau suchen möchte, sollte sich zuallererst morgens beim Anziehen seiner Toga besonders viel Mühe geben, sich frisch rasieren und vor allem waschen.
Er sollte sich bei der Veranstaltung außerdem in den Bereich der Tribüne setzen, wo die Reichen und Schönen sind, und darauf achten, Frauen in seiner Umgebung zu haben, neben denen kein Mann sitzt, die offensichtlich nicht verheiratet sind und die vor allem sympathisch und attraktiv aussehen.
Dann besorgt er sich viel zu essen und zu trinken, um reich zu wirken und bietet seiner Favoritin zum Beispiel etwas Wein an und unterhält sich mit ihr so, dass beide vom Rennen an sich nicht besonders viel mitbekommen, weil sie so in ihr Gespräch vertieft sind. Dabei sollte er darauf achten, dass sie beide viel lachen, und seiner Favoritin an angebrachten Stellen gut passende Komplimente machen.
Wenn er das Gefühl hat, dass sie ihn auch interessant findet, fragt er sie, ob sie sich verabreden wollen oder ob sie mit zu ihm kommen möchte.
Je nachdem, ob er eher auf einen One-Night-Stand oder eine feste Beziehung aus ist, sollte er es entweder langsam angehen lassen und erst sicher gehen, dass sie ihn wirklich mag, oder direkt zum Beispiel etwas mehr Wein ausschenken und sein Glück versuchen.
Wenn einer der Punkte nicht klappt, versucht er es eben beim nächsten Mal wieder – so lange, bis er Glück hat und die richtige trifft.
Roman Stahl, Klasse 10 (2013)