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Ergebnisse aus dem Unterricht
Nach einem Halbjahr Liebeslyrik anhand der sogenannten „Lesbia-Gedichte“ des römischen Dichters Catull und Auszügen aus Ovids ars amatoria war es in einem kleinen Projekt Aufgabe der Schülerinnen und Schüler des Lateinkurses 10ab, sich kreativ mit dem Thema Liebe auseinanderzusetzen. Hierbei entstanden neben farbigen und informativen Plakaten auch satirische Texte und kleine Gedichte, die hier besichtigt resp. gelesen werden können.
S. Conrad
In den modernen Medien wird Liebe als Produkt dargeboten.
So bieten vor allem Frauenmagazine immer gerne Tipps und Ratschläge feil, besteht ihr Inhalt ja sonst auch größtenteils aus den Beziehungen anderer. „So lieben sie richtig“ oder „17 Tipps für die perfekte Beziehung“ als Titel solcher Magazine sind hier als Beispiel anzuführen.
Übertroffen wird dies nur noch von der Filmindustrie, die schon gar nicht mehr ohne Beziehungsdramen auskommt. Ob es die Haupthandlung des Streifens oder nur co-existent zur Hauptstory ist, irgendwo gibt es sie immer, die Gefühle zwischen Charakteren. Nur in Filmen ab 18 wird meist auf Liebe verzichtet.
Und gerade die Musik ist besonders inspiriert von dem Thema.
Ob es nun James Blunt, Lady Gaga oder Avril Lavigne ist, alle haben sie ein Liebesthema, von dem sie denken, dass es sich in ihrer Musik gut verkaufen könnte.
Das Produkt Liebe ist also nahezu überall in unserem Alltag präsent.
Man muss also ganz klar unterscheiden zwischen der Liebe als Produkt, wie sie einem jeden Tag über den Weg läuft, und der Liebe zwischen zwei Menschen, die auch heute noch etwas ganz Besonderes ist.
Tobias Stamm
Oh, du Kunst des Filmes, du wunderbare Ars.
Du stellst die Schönheit anders, sie ganz anders dar.
Wie sie sich durch dich windet, wie sie sich in dir rankt.
Die Sicht in weite Welten, die jeder dir verdankt.
Sie zeigt uns unsere Grenzen, führt uns drüber hinaus.
Schwebende Berge, grüne Zwerge, alles ist dir erlaubt.
Du hast mich meiner Sinne, du hast mich ihr beraubt.
Die ganze Welt ist dir verfallen,
wenn deine letzten Klänge verschallen.
Lukas Kroll
Es war schon einfacher für Liebende, sich in den Medien Gehör zu verschaffen. Heute, da die „Bild“ schon lange eine verlässliche Quelle für Informationen aus Politik, Wirtschaft, Sport und sogar Kultur ist, bei den „Spiegel“-Redakteuren das Wort Liebe schon als unbekannter Ausdruck durch die Rechtschreibprüfung fällt und Korrespondenten der „tagesschau“ bei ihrer Einstellung per Eid schwören müssen, lebenslang Single zu bleiben (die beste Methode, das Thema Liebe aus der Sendung herauszuhalten, ist es nach Auffassung der ARD, dass ihre Leute die Liebe gar nicht erst kennen lernen), ist es für Verliebte zu einer Herkulesaufgabe geworden, ihre Botschaft überhaupt noch zu vermitteln.
Nicht wenige wünschen sich schon die 70er Jahre zurück, als „All you need is love“ sogar in der „Süddeutschen“ auf der Titelseite stand.
Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels der „Initiativen zur Steigerung des Niveaus in den Medien“. Es hat sich eine Gegeninitiative gebildet. Die von Otto Normal und seiner Frau Ottilie Normal-Bürger gegründete „Leidenschafts-, Inspirations- und Emotionsbewegung Europas“ (LIEBE) hat sich das Ziel gesetzt, das Thema Liebe wieder in den Fokus zu rücken (und zwar nicht nur in denselben mit „C“, wie Normal-Bürger auf der Gründungspressekonferenz sagte).
Normal-Bürger wünscht sich also mehr Liebe in den Medien – ein begründeter Wunsch. Mit Recht kritisierte sie die links stehende Sammlung von Schlagzeilen: sie beinhalte viel zu wenig Liebe, viel zu wenig Schönes, nur Berichte von Katastrophen, Wirtschaftskrisen und Bürgerkriegen. Die Liebe tauche nur am Rand der Medien auf.
Einen ersten Erfolg konnte die LIEBE schon feiern: Eine Zeitschrift, die an dieser Stelle anonym bleiben wollte, erklärte sich bereit, eine Schlagzeilensammlung aus einer ihrer zukünftigen Ausgaben so aussehen zu lassen wie der Entwurf rechts. Es sollen nun nicht mehr nur die in der Öffentlichkeit viel kritisierten Promi-Affären einen Platz finden (sogar die LIEBE nannte diese schlechte Vorbilder), sondern lieber Personen wie du und ich. Ganz normale Menschen sollten nun die Gelegenheit haben, sich mit ihrer privaten Lovestory an diese Zeitschrift zu wenden. Etwas Geduld muss man allerdings noch mitbringen: Das Konzept soll erst im Juni starten, bis dahin müssten die Redakteure noch eine Fortbildung zu diesen Themen machen, teilte die Zeitschrift auf unsere Anfrage hin mit.
Benjamin Diethelm
Gefühle wabern durch die Luft
Wie Freude und auch Schmerzen
Wie riecht denn bloß der Liebesduft?
Wie erobert man die Herzen?
Verliebt seh'n sich die Leute an,
sie waren hart getroffen.
Der Pfeil der Liebe schwirrt herum,
wer kann denn da noch hoffen?
Der Liebesgott hat seine List,
die Leute zu betören
Wer denn wohl der nächste ist?
Man kann ihn doch schon hören!
Verfällt man in den Liebeswahn,
kann man nicht mehr denken.
Klopft auch nur leicht die Liebe an
den Kopf kann man verschenken.
Alles Humbug, schaut euch um,
benebelt sind die Sinne.
Die Liebe macht doch alle dumm,
Gefühle, dass man alles könne!
Was soll der ganze Liebeskram?
Es will doch keiner hören!
Sie fangen immer damit an,
es fängt doch an zu stören.
Kann doch nicht die ganze Welt
aus Lieb' und Leid bestehen.
Da die Welt auch so gefällt,
kann das auch ohne gehen.
Gibt’s doch so viele Regeln,
die zu beachten sind,
denn in Sachen Liebe
ist jeder noch ein Kind.
Die Liebesdichter zeigen
dem Laien ihre Kraft,
würd' er sonst dazu neigen,
dass er rein gar nichts schafft.
Rezepte für die Liebe
sind doch ihr größter Hit.
Als wenn man sonst nicht siege,
ob ohne oder mit.
Als müsste man erst lernen,
wie Liebe wirklich geht,
es steht doch in den Sternen,
wohin der Wind dich weht.
Henrike Sprengel und Leonie Heinecke
Oh mein liebes Hauptgericht,
Es zählt Geschmack mehr als Gewicht.
Ach Schnitzel – so saftig-süß –
So viel nahrhafter als Gemüs’,
So bekloppt, darum so zart
Deine Sehn’ elastisch und hart!
Ihr Pommes, dick und knusprig,
Mit Mayonnaise so köstlich.
Gut gewürzt mit Pfeffer, Salz,
Dazu Chili, das brennt im Hals.
Ich hab’ dich zum Fressen gern;
Wie köstliche Holunderbeer‘n,
Würde ich dich wirklich gern
An diesem Nachmittag verzehr‘n.
Essen ist so wie ein Kuss -
Vergänglich ist dieser Genuss.
Julian Bußmann und Lukas Lindenmayer