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2010
August - Dezember
05.10.2010
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Teilnehmer:Herr Conrad |
Am 3.10. um ca. 6 Uhr morgens trafen sich am Bahnhof Braunschweig zehn Schüler/innen und drei Lehrer, um gemeinsam nach Athen zu fliegen. Nach einer langen Bahnfahrt und einem weniger langen Flug, unterbrochen von einer kurzen Wartezeit am Flughafen Berlin, stiegen wir dort bei schönstem Wetter aus. Diejenigen, die noch nie in Griechenland waren, waren auch sofort begeistert.
Nach einer weiteren kurzen Busfahrt kamen wir in unserem Hotel in Athen an. Nach einer Zimmerinspektion und dem Einrichten dort machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, genauer gesagt zur Plaka.
Da es schon abends war, suchten wir uns ein Restaurant, in dem wir unser erstes griechisches Essen einnehmen wollten. Während es um uns herum immer dunkler wurde, hatten wir von unseren Sitzplätzen einen sehr schönen Blick auf die Akropolis.
Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg um eben jene antike Tempelanlage herum. Wir verweilten kurz auf dem Areopag, um einen wunderschönen Blick über die weite Stadt zu genießen.
Als wir nach diesem Spaziergang wieder im Hotel angekommen waren, fielen die meisten, erschöpft von den Fahrten, Flügen und Spaziergängen, sofort ins Bett.
Am zweiten Tag ging es wieder zur Plaka und von dort aus auf die Agora, den ehemaligen Marktplatz, an dem die Denker zu ihrer Zeit flanierten und nachdachten und philosophierten. Bei ca. 30 Grad genossen wir jede kurze Zeit, die wir im Schatten verbringen konnten.
Nachdem wir ein paar weitere antike Tempel gesehen hatten, machten wir uns nun auf den Weg zur Akropolis, die wir auch bei Tag nur bestaunen konnten.
Danach folgte wie auch am Vortag ein kleiner Gang zum Areopag, von dem wir nun auch bei Tag Athen begutachten konnten.
Nach einer kleinen Mittagspause gingen wir noch auf einen Spaziergang durch die Straßen und Gässchen dieser Metropole und gingen dann auch schon wieder ins Hotel zurück, beeindruckt von den Erlebnissen des Tages.
Am Morgen des dritten Tages besuchten wir als allererstes das Nationalmuseum. Dort sahen wir einige beeindruckende Exponate: Unter anderem die Totenmaske des Agamemnon und viele Statuen und Fragmente alter Töpferarbeiten.
Nach dieser Besichtigung gingen wir wieder durch die Stadt und machten einen kleinen Halt in einem Park. Von dort aus gingen wir am Olympiastadion vorbei und hielten auf den alten Friedhof Athens, den Kerameikos, zu.
Nach einer kleinen Mittagspause machten wir uns auf den Weg, um die Akropolis von einer anderen Seite zu sehen: Wir stiegen auf einen Berg, von dem die Akropolis einst beschossen und zerstört wurde.
Als wir an diesem Abend zurück ins Hotel kamen, waren wir über 30 000 Schritte gelaufen. Dementsprechend müde fielen wir auch ins Bett, um für den nächsten Tag fit zu sein.
Morgens fuhren wir von unserem Hotel in Athen aus Richtung Westen und erreichten später den Isthmos von Korinth. Wir überquerten zweimal den Kanal, von dem wir alle ziemlich beeindruckt waren, weil er so tief und schmal war, und machten danach erst einmal „Mittags“-Pause an der Raststätte, an der es das angeblich „beste Souflaki Griechenlands“ gab.
Später fuhren wir nach Korinth hinein und besuchten die antiken Stätten, wo es neben den „ üblichen“ Tempeln auch noch einigermaßen gut erhaltene antike Toiletten gibt, die man aber nicht mehr betreten darf.
Herr Conrad schockte uns mit der Ankündigung, dass wir nach einer zweiten Mittagspause (jetzt wirklich mittags) eineinhalb Stunden lang den Berg von Akrokorinth hochlaufen sollten. Keiner von uns wollte bei 30 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein wirklich noch einen Berg besteigen, was wir auch deutlich machten. Im Endeffekt fuhren wir die Strecke mit unserem Reisebus. Unsere dadurch entstandene Zufriedenheit verflog bei einigen, weil es von dem Parkplatz bis zum höchsten Punkt Akrokorinths doch noch ein Stück Fußweg war, der sich aber eindeutig lohnte. Auf Akrokorinth hatte man einen tollen Ausblick auf die Landschaft drumherum, auch wenn der Himmel langsam zuzog. Erste Anzeichen für den kommenden Wetterumschwung ... Erst dort konnte man erkennen, wie karg die Landschaft Griechenlands in Wirklichkeit ist, hatte man doch in Athen (auch von der Akropolis aus) immer nur die Stadt gesehen.
Am späten Nachmittag kamen wir dann in unserem fast luxuriösen Hotel in Tolo an. Nach dem Kofferpacken ging es noch an den Strand. Es war immer noch sonnig (das Wetter war am Meer besser als landeinwärts).
Das Wetter wird immer schlechter! Das war das erste, was wir feststellen mussten, als wir nach Tyrins kamen. Und das zweite war: Griechenlands Landschaft muss nicht unbedingt karg sein. Von Tyrins aus hatten wir einen schönen Überblick über die weiten Orangenhaine der Argolis. Tyrins selbst war eine alte Burganlage, die Herr Conrad als Einstimmung auf das sah, was dann kommen sollte, nämlich Mykene. In Tyrins waren wir so ziemlich die einzigen Menschen, dort und in Mykene gab es ansonsten noch sehr viele Mücken. Das brachte Björn dazu, eine neue Aussprechweise für das Wort Mykene zu finden: Mücken-e.
Zusammen mit einem größeren Menschenauflauf durchschritten wir dort das berühmte Löwentor und stiegen später noch in eine alte Zisterne hinab, die den mykenischen Adligen schon häufiger das Leben gerettet hatte - auch bei Belagerung kamen sie so an Trinkwasser. Nächstes Ziel innerhalb Mykenes war das Schatzhaus des Atreus.
Am frühen Nachmittag fuhren wir dann noch kurz nach Argos, wo wir uns nur das Theater aus römischer Zeit ansahen. Wir mussten nämlich lernen, dass es auch im „sonnigen“ Griechenland mal regnen kann, was es dann auch täglich immer mal wieder tat. Es blieb aber warm, so dass wir noch nicht ahnten, dass wir auch noch griechischen Winter erleben würden.
In Epidauros gab's zuerst natürlich das berühmte Theater zu sehen, von dem aber niemand genau weiß, wann es eigentlich gebaut wurde. Die Angaben gehen um Jahrhunderte auseinander, sicher ist nur, dass der Bau ungefähr 100 Jahre gedauert haben dürfte. Wir haben den obligatorischen Test gemacht, ob die Akustik des Theaters denn auch wirklich so gut ist, wie sie immer beschrieben wird, nämlich in der Orchestra eine Münze fallen zu lassen. Björn machte das, es war aber schwer zu hören, weil direkt neben ihm noch andere Touristen einem (vermutlich illegalen) Vortrag ihres Reiseleiters lauschten. Björn bekam also den Auftrag, ein paar Zeilen aus „Nathan der Weise“ zu rezitieren, was dem Reiseleiter missfiel. Das machte er Björn jedenfalls unmissverständlich klar. Später sahen wir uns noch einige alte Heilstätten an, dazu probierte Björn noch einen Stein aus, den er für ein antikes Bett hielt.
Weiter ging's nach Nauplia, wo wir hunderte Stufen auf die Festung hochstiegen und sie uns ansahen. Man hatte einen schönen Ausblick auf die Landschaft und das Meer, auch weil es gerade mal wieder sonnig war.
Am Hafen von Nauplia, wo unser Bus wartete, war auch ein kleiner Bahnhof, in dem ein alter Dampfzug als Denkmal und als Wartehalle und Fahrkartenschalter herumstand.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Nemea, wo wir uns das antike Stadion und einige Ausgrabungen ansahen. Dabei wurden wir auf Schritt und Tritt von einer Horde miteinander kämpfender Hunde verfolgt und außerdem mussten wir noch ansehen, wie es anfing, immer mehr zu regnen.
In Olympia gab es den obligatorischen Wettlauf unter allen Jungs, den Theo gewann. Außerdem sahen wir noch die Werkstatt, in der Phidias seine zum Weltwunder erklärte Zeusstatue schuf.
Der achte Tag der Reise war der unspektakulärste von allen, da wir den ganzen Tag nur im Bus saßen und unsere Müdigkeit der letzten paar Tage ausruhten.
Nach unserem Besuch von Delphi am Tag davor und anschließendem Gesellschaftsspieleabend versuchten wir, uns per Bus in Richtung Meteora zu begeben. Nach 20 Minuten war's damit fürs Erste vorbei.
Wir erlebten eine lange Pause mitten auf der Straße, weil wir zwei kaputte Reifen hatten. Wir nutzten die Zeit kreativ mit Kartenspielen, auf Koffern sitzend. Schmerzlich vermissten wir so etwas wie eine Pannenhilfe. Unser Fahrer musste per Anhalter in die nächste Stadt fahren und von dort mit neuen Reifen zurückkommen. Die waren aber zu groß, so dass er noch ein weiteres Mal fahren musste. Zurück nahm ihn jemand anders mit, der erste Autofahrer hatte wohl Besseres zu tun. Sein Aufhören zahlte sich aus, die Reifen passten zwar (wie sich erst später herausstellte), der Wagenheber im Bus war aber zu schwach. Es dauerte also lange, bis endlich geeignete Wagenheber da waren. Nach zweieinhalb Stunden ging es endlich weiter.
Auf der Straße war zeitweise Nebel mit Sicht unter 20 Meter weit, bei den Klöstern selbst war's kaum besser. Auch wenn auf den Fotos das gegenüberliegende Kloster oft noch "gut" zu erkennen war - in Wirklichkeit sah man fast nichts.
Dazu waren wir durch unsere Reifenpanne noch zwei Stunden später als geplant angekommen, so dass wir uns nur noch kurz zwei Klöster ansehen konnten. Auch von innen waren sie sehr sehenswert, so dass man wenigstens ein bisschen für die fehlende Aussicht entschädigt wurde. Schade, dass ausgerechnet unser Ziel mit dem spektakulärsten Blick so im Nebel versank.
Am letzten Tag der Reise, die so schnell vergangen ist, machten wir uns mit geteilten Gefühlen auf den Weg nach Hause. Zwar wollten wir Griechenland noch nicht verlassen, aber das schlechte Wetter trieb uns doch irgendwie nach Hause. Nach einem pünktlichen (!), für griechische Verhältnisse untypischen, Abflug und einer unspektakulären Landung erreichten wir gerade noch so den Zug, der um ca. 21 Uhr in Braunschweig ankam.
Glücklich wieder bei ihren Familien zu sein waren alle, aber auch ein bisschen Wehmut mischte sich unter die Gefühle.
Texte: Benjamin Diethelm, Jens-Erik Möhle
Bilder: Björn Nierösel, Theo Zerries, Benjamin Diethelm
Gestaltung: Benjamin Diethelm
Fachgruppe Alte Sprachen
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