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Ausflug nach Pergamon

18.06.2012: Es gibt ja so ein paar Sachen, die mehr Spaß machen, wenn man nicht ganz allein ist – z.B. Tischtennis spielen, 8-stimmig singen, die Wohnung renovieren ... Museumsbesuche gehören NICHT unbedingt dazu. Trotzdem machten sich am Samstag, 16. Juni, 10 Schülerinnen und Schüler und 11 Erwachsene auf den Weg nach Berlin, um gemeinsam das Pergamonmuseum zu besuchen.

Wer noch nicht dort war: In diesem Museum befinden sich mehrere Monumentalbauten der Antike, die man vor über hundert Jahren gemäß den damaligen Gesetzen in den Ursprungsländern ausgrub und abtrug, um dann in Berlin ein Museum drum herumzubauen. Die Besucher können hier zum Beispiel durch ein originales, 2500 Jahre altes babylonisches Stadttor aus strahlend kobaltblauen Ziegeln in die anschließende Prozessionsstraße gehen und die reliefierten Drachen und Stiere an den Wänden bewundern.

Beim Herzstück der Sammlung, dem rund 34 x 36 m großen Pergamonaltar, ist das nicht ganz so leicht, weil der Figurenfries, der eigentlich an den Außenseiten des Prunkbaus angebracht war, sich an den Innenwänden des Museumssaales befindet. Da war es hilfreich für die Vorstellung, dass wir uns als Erstes die Sonderausstellung „Pergamon – Panorama der antiken Metropole“ angeschaut haben, die noch bis zum 30. September zu sehen ist: Wir stiegen in der Mitte eines großen Rundbaus auf eine Aussichtsplattform, von der aus wir einen Rundumblick auf die antike Stadt Pergamon hatten, und zwar einen 3D-Foto-Rundumblick der belebten Stadt. Ein faszinierender Reiz, wenn in die echten, mit Macchia bewachsenen Hügel der Umgebung mit dem winzigen Silberstreif Mittelmeer am Horizont die Rekonstruktionen der Akropolis und der Wohnviertel der antiken Stadt einmontiert sind, die wiederum belebt ist von unzähligen, echten, antik gewandeten Menschen, die allen möglichen Tätigkeiten nachgehen, während es Abend wird, die Zikaden zirpen und Hunde bellen .... Den Pergamonaltar erlebten wir hier „in Betrieb“ - mit Blumengirlanden geschmückt, während einer Opferung und mit bemaltem Fries, sodass man die Kampfesgegner aufgrund der grünen Schlangenunterleiber der Giganten sehr gut ausmachen konnte.

Nach diesem Einstieg erhielten wir eine kundige, allen Teilnehmern verständliche Führung, in der wir die Highlights der Sammlung näher kennenlernten, und durften anschließend noch selber ausschwärmen, was überraschenderweise auch alle taten. Auch hier merkte man wieder, wie hilfreich die Gruppe war, denn so ein Museum stellt doch manchmal hohe Ansprüche an seine Besucher. Was z.B. ist die „Deckplatte eines Bathron“? Zwar war dieser Ausflug organisiert von den „Freunden des Griechischen“, aber nicht jeder von uns pflegt seine Freundschaften ausreichend. Schön, wenn dann jemand anders weiß, dass „bathron“ so viel wie „Fundament“ bedeutet. Natürlich erhielten wir auch modische Anregungen und gaben uns gerne so ungebetene wie wertvolle Tipps in Sachen Fußbekleidung.

Nach dem Museumsbesuch kam es wegen des launischen Wetters leider nicht zu einer richtigen, längeren Pause, weswegen nach der läppischen 5-Minuten-Pause vorm Dom dann allgemeines Schwächeln ausbrach – von Nasenbluten bis Kopfschmerzen. Aber die Reichstagskuppel, für die wir angemeldet waren, lockte, und wenn nicht die, dann die Eisdiele „Bandy Brooks“ an der Friedrichstraße, mit der wir unseren Ausflug beschlossen. Unter „Black Stories“, „Phase 10“ und ruhigen Gesprächen ging es dann mit „Sänk ju for träweling ...“ wieder nach Hause und am Bahnhof verabschiedeten wir uns voneinander mit unserer neuen, textlich arg unprätentiösen, aber immerhin kanonfähigen griechischen Spontanhymne. Wer sich dann immer noch nicht trennen konnte, ging rüber ins „Mykenes“ – Programmpunkt „Symposion“. Bei griechischem Speis und Trank beknabberte der harte Kern gedanklich die Idee zweier Teilnehmerinnen, zu Ostern 2013 eine gemeinsame Exkursion nach Rom zu unternehmen. Vielleicht wird es auch erst einmal nur Xanten ... Grobrichtung ist jedenfalls die Kultur, die uns Griechisch-Freunde zusammengebracht hat. Und gerne halten wir Sie über weitere Pläne auf dem Laufenden.

Kurz: Es war für Kinder wie Erwachsene, von denen sich viele vorher nicht kannten, ein schöner, interessanter, anregender und auch lustiger Ausflug. Vielen Dank an die Organisatorin Antje-Ute Möhle und an Sören Conrad für die Begleitung!

Ulrike Hauswaldt

 

 

Fotos: Susanne Diethelm und Antje Ute Möhle

 

 

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