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Israel-Austausch

03.11.2013: Am 15. September war es endlich soweit. Die israelischen Austauschschüler erreichten die Stadthalle im, für sie, eiskalten Deutschland. Es war von Anfang an gar kein Problem, mich mit meinem Austauschschüler zu unterhalten, da alle Israelis sehr gut Englisch sprechen können. So haben wir uns natürlich am ersten Tag viel zu erzählen gehabt: Ich hätte z. B. nie gedacht, dass sie sechs Tage (von Sonntag bis Freitag) zur Schule bzw. zur Arbeit gehen müssen. Nur am Samstag (Sabbat) wird nicht gearbeitet, da dies ein heiliger Tag ist (vergleichbar mit unserem Sonntag).
Ebenfalls habe ich nicht gewusst, dass die Wehrpflicht dort drei ganze Jahre beträgt.

Das erste große Treffen mit der gesamten Gruppe war dann schließlich am Montag in der jüdischen Gemeinde Braunschweig. Wir Jungs mussten einen Kippah aufsetzen, da wir nur so eine Synagoge betreten dürfen. Dort konnten die Israelis Fragen über das Judentum in Deutschland stellen.

Als wir entlassen wurden, haben wir beschlossen, an dem Tag alle zu Vapiano zu gehen. Und obwohl diese Idee total spontan kam, waren abends alle da. So wie ich mich mit meinem Austauschschüler sofort verstanden habe, so habe ich mich auch mit der Gruppe sofort angefreundet. Und ich muss sagen: Die Israelis sind europäischer als erwartet!

Den Abend, bevor die Gruppe nach Berlin ging, hatte meine Mutter Leberkäse mit Käsespätzlen gemacht und meinem Austauschschüler serviert. Er und auch schon viele andere Israelis sind gar nicht mehr so genau ans koschere Essen gebunden. Natürlich hat er sich sehr gefreut, und hat auch die weiteren Tage so viel Schweinefleisch wie möglich gegessen, da dies in Israel schwer zu bekommen ist.

Am Freitag ist die Gruppe aber auch alle Gastgeschwister in das Bergen-Belsen Memorial gefahren. Zunächst hatten wir uns über die Geschichte informiert und Zeitzeugenberichte gelesen, später, am Gedenkstein, bekam dieser Besuch aber noch einen sehr persönlichen Wert. Die Israelis begannen ein Lied zu singen und deren Tutor, er war schon älter, über persönliche Geschichten aus seiner Vergangenheit zu sprechen.

Dienstag war unser letzter gemeinsamer Abend, den wir zusammen im Bürgerpark bei einer Grillparty verbrachten.

Es war ein toller, aber auch trauriger Abend, weil wir wussten, dass die Israelis am kommenden Tag zurückfliegen würden.
Obwohl es gerade einmal etwas über eine Woche war, so fühlte es sich an, als wären wir alle schon seit Jahren eine Gruppe bzw. eine Klasse.

Ich freue mich schon sehr auf Israel, nicht nur weil ich dort das Land sehen kann, sondern vor allem, weil ich dort jetzt auch Freunde habe, die ich besuchen werde.

Lucian Grote

 

Schüleraustauschprogramme am Wilhelm-Gymnasium

 

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