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„Wenn man einen Satz mitnehmen muss, dann diesen!“ - Prof. Dr. Wilfried Stroh am WG

26.08.2013: „Et si omnia philosophiae praecepta referuntur ad vitam, arbitramur nos et publicis et privatis in rebus ea praestitisse, quae ratio et doctrina praescripserit.“, oder auf Deutsch: „Und wenn alle Vorschriften der Philosophie sich auf das Leben beziehen, dann, meine ich, habe ich in öffentlichen und privaten Dingen das geleistet, was die Lehre der Vernunft geboten hat.“ Diesen Satz gab  Professor Wilfried Stroh am Dienstagabend seinen Zuhörern mit auf den Weg. In der fast bis auf den letzten Platz gefüllten Aula des Wilhelm-Gymnasiums waren sowohl Schüler, die sich mit dem Thema für das Zentralabitur beschäftigen, als auch Eltern, Lehrer und viele ehemalige Lehrer zusammengekommen, um Professor Strohs Vortrag mit dem Thema „Philosophie und Politik. Ciceros Proömium zu de re publica im Rahmen seines Lebens und Denkens“ zu erleben. „Wenn man einen Satz mitnehmen muss, dann diesen“, sagte Stroh zum Abschluss.

Sein Vortrag begann nach einer kurzen Einführung und Danksagungen durch Herrn Duwe gleich auf Latein. Professor Stroh startete und in den Gesichtern des Publikums las man zuerst Verwunderung, bis man sich auf diese gesprochene„tote Sprache“ einließ. Schon während seiner lateinischen Rede kam die Anerkennung der Zuschauer: Erster Applaus und amüsiertes Gelächter waren zu vernehmen. Die Zuschauer durften nicht nur seine Begeisterung für sein Fach bewundern, sondern auch seine Vitalität und sein Temperament, die für einen Mann im Alter von 74 Jahren beeindruckend sind.

In seinem Vortrag ging es um zwei Dinge. In der ersten Hälfte klärte Professor Stroh, ob Cicero ein Staatsmann oder eher ein Philosoph gewesen sei mit dem Ergebnis, dass Cicero sich selbst eher als Philosoph verstanden und Platons Ideal des „Philosophenkönigs“ angestrebt hat. Im zweiten Teil ging es um Ciceros Werk „De re publica“.

Zum Schluss kam tosender Applaus auf und es gab es noch eine Reihe von Fragen an Professor Stroh, die er ausführlich beantwortete.

Alles in allem war es ein sehr gelungener, amüsanter Abend. Man kann jedem Lateiner -  und auch Nicht-Lateinern - raten, einmal zu einer Vorlesung von Professor Wilfried Stroh zu gehen, da seine Vortragsweise einzigartig und höchst unterhaltsam ist.

Philipp Krause

 

 

Fotos: S. Thiele

 

 

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