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Theatervorstellung „König Ödipus“

20.07.2015: Am Mittwoch, den 08.07.2015, führten Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10-12 des Wilhelm-Gymnasiums Braunschweig eine selbstgestaltete und eigenerarbeitete Theaterinszenierung mit dem Titel „König Ödipus“ in der Aula des Haupthauses auf.

Die Basis des dargestellten Stückes bestand in der griechischen Originalliteratur „Oidipus Tyrannus“ (429-425 v. Chr.) von dem antiken griechischen Dichter Sophokles.

Diese Tragödie illustriert das Schicksal des Königs Ödipus, der die Stadt Theben regierte. Um die in der Stadt wütende Pest zu beenden, welche den Tod zahlreicher Menschen und Tiere sowie die Unfruchtbarkeit der Felder verursachte, müsse laut dem Orakel von Delphi  der Mörder des vormaligen König Laios gefunden und bestraft werden. Da Ödipus nun mit der ehemaligen Frau des Laios, Iokaste, zusammenlebt und Kinder mit ihr hat, fühlt er sich der Lösung dieser Sachlage verpflichtet. Obwohl Iokaste und ebenso das Volk ihn daran zu hindern versucht, stellt Ödipus Nachforschungen über seine Vergangenheit an. Auf diesem Weg kommt es zur Selbstfindung und Selbstenthüllung Ödipus‘, welche letztlich fundamentale und gravierende Auswirkungen auf diesen hat. Wie eine Prophezeiung es bereits in seiner frühen Kindheit offenbart hatte, eruiert Ödipus, dass er von seinen leiblichen Eltern abgegeben und somit bei Pflegeeltern aufgezogen wurde. Diese hatte Ödipus frühzeitig verlassen, um die Erfüllung der Prophezeiung zu verhindern. Zusätzlich findet er heraus, dass König Laios sein Vater war, sodass Ödipus zuletzt registrieren muss, dass er selbst der Mörder des Laios ist und somit Theben verlassen muss, um sein Volk zu retten. Vor diesem Hintergrund begeht Iokaste Suizid. Der vertraute Schwager des Ödipus soll zukünftig für die Kinder Ödipus‘ Sorge tragen.

Die sehr gut kooperierende und harmonisierende Gruppe setzte sich aus der bestehenden Griechisch-AG sowie Griechischschülerinnen und -schülern der genannten Jahrgänge zusammen. Bei einwöchigen Treffen der Gruppe wurde zunächst das Skript konzipiert. Dafür galt es zu Beginn den griechischen Originaltext in eine angemessene Dialogform umzuwandeln. Nach Fertigstellung des Skriptes kam es infolgedessen zu der Rollenverteilung und intensiven Probenphase. Bei weiteren Treffen wurde somit nach den Osterferien nicht nur das Theaterstück und das Schauspiel verinnerlicht, sondern zugleich das Gruppengefühl, die Zusammenarbeit und Gemeinschaft gestärkt.

Das Resultat dieser intensiven Gruppenarbeit unter Organisation und Leitung des Latein- und Griechischlehrers Herrn Conrad stieß bei dem Publikum auf äußerst positive Resonanz. Bereits die schauspielerischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler waren sehr überzeugend und mitreißend. Darüber hinaus wurde eine geschickte Verbindung von Theater und moderner Technik in Form von Videoelementen aufgebaut, wobei letztere zugleich eine zeitraffende Wirkung erzielte. Zudem wurde die intensive Auseinandersetzung mit der Intention und Aussage des Stückes widergespiegelt, indem einige Akteure, die das Volk und dessen Sichtweisen, Perspektiven, Ansichten und Meinungen gegenüber den politischen Geschehnissen repräsentierten, an verschiedenen Plätzen im Publikum positioniert wurden. Somit war es dem Zuschauer möglich, die verschiedenen Perspektiven als neutraler Betrachter wahrzunehmen und ein Identifikationspotential mit den Figuren aufzubauen. Diese direkte und aktive Involvierung des Publikums in das Geschehen verdeutlichte auf sehr ergreifende und leicht nachvollziehbare Weise die dargestellten emotionalen Vorgänge und Begebenheiten.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass diese Inszenierung basierend auf einer intensiven Vorbereitung und Zusammenarbeit der Gruppe für das Publikum interessant, mitreißend und durchaus ergreifend umgesetzt wurde.

Viviane Kirklies

 

 

Fotos: S. Conrad

 

 

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