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2015
Januar - Juli
22.04.2015
Im Lateinunterricht haben wir eine Fabel von einem Esel und einem Hündchen gelesen, dessen Ende vielen Schülern der Klasse 6a überhaupt nicht gefiel (Salvete N, L 10). Also hat Samuel Schmitz eine Fortsetzung geschrieben.
Hier ist zunächst eine Nacherzählung der Fabel, wie sie im Buch steht:
Auf einem Hof lebten ein Esel, der die ganze Arbeit machte, und ein Hündchen, das von allen geliebt und verwöhnt wurde. Der Esel empfand seine Behandlung als ungerecht und wollte auch einmal so nett behandelt werden wie das Hündchen. Also lief er eines Tages auf seinen Herrn zu, legte seine Hufe auf dessen Schultern und leckte ihn ab, wie er es vom Hündchen gesehen hatte. Aber der Herr war überhaupt nicht begeistert und die Sklaven lachten ihn aus und schlugen ihn.
Hier ist Samuels Fortsetzung:
Der zärtliche Esel
Eine Fortsetzungsgeschichte zu Salvete N, Lektion 10
von Samuel Schmitz (Klasse 6a)
Der Esel hörte eines Tages seinen Herrn sagen: „Sklaven, wir haben Probleme. Ich habe nicht mehr genug Geld. Was sollen wir nur tun?“ Da schrak der Esel auf und machte sich Sorgen. Der Esel dachte sich: „Vielleicht will er mich verkaufen, sogar an einen Schlachter! Noch an demselben Tag ging der Esel weit weg von seinem Herrn. Er war sehr traurig und merkte nicht, dass ein Räuber ihn gesehen und auf einmal gefangen hatte. Der Räuber brachte den Esel in einen Stall, der in einer Höhle war. Plötzlich sah der Esel etwas glitzern: Es war ein Sack voll Geld. Doch der Räuber verriegelte das Tor des Stalls und sagte dem Esel: „Du kommst mir gerade recht, weil du das Geld für mich tragen wirst.“
Das Hündchen wachte auf und merkte, dass kein dummer Esel in das Fenster guckte. Es ging zum Stall und sah, dass der Esel weg war. Da erschrak es, denn jetzt konnte es niemanden mehr ärgern. Es machte sich sogleich auf den Weg und suchte den Esel. Als es bei der Höhe war, rief es: „Esel, ich bin hier! Wo bist du?“ Der Esel rief: „Ich bin eingesperrt. Du kannst mir nicht helfen. Geh nach Hause!“ Das Hündchen rannte erschrocken weg. Der Esel hatte auf einmal eine gute Idee, aber er musste noch warten.
Als der Esel den Sack voll Geld auf den Rücken hatte, wollte er sofort wegrennen. Doch der Räuber hatte aufgepasst und hielt ihn fest. Dann nahm er einen Strick und band ihn um den Hals des Esels. Der Esel war jetzt sehr traurig, denn er konnte nun nicht mehr das Geld zu seinem Herrn bringen, wie er es vorgehabt hatte. Der Räuber sang vor Glück ein Lied und freute sich wie ein Kind. Plötzlich sprang etwas aus dem Gebüsch und biss dem Räuber in den Hintern. Der Räuber ließ den Strick los und der Esel rannte sofort weg. Darauf merkte er, dass das Hündchen von dem Räuber in eine Ecke getrieben worden war. Der Esel rannte direkt auf den Räuber zu und der Räuber merkte dies viel zu spät. Er rannte so fest gegen den Räuber, dass dieser bis in das Gebüsch flog. Aber das Hündchen sprang zum Esel und hielt den Strick fest, als ob es den Esel gefangen hätte. Das Hündchen sagte: „Jetzt bringe ich dich nach Hause und der Herr denkt, dass ich dich gefangen, das Geld und ein Seil gefunden hätte. Ich werde gelobt und du wirst geschlagen und ausgelacht!“ Der Esel wurde so sauer, dass er sich mit einem Ruck befreite. Er trieb das Hündchen in eine Ecke und bedrohte es mit seinen Hufen. Der Esel erwiderte: „Jetzt ist es anders herum und nur so ist es gerecht, weil du mich die ganze Arbeit hast machen lassen.“ Da packte er das Seil und zerrte das Hündchen mit sich nach Hause.
Der Herr war überglücklich und lobte den Esel. Das Hündchen aber wurde ausgeschimpft, weil es weggelaufen war.
S. Thiele
Fachgruppe Alte Sprachen
Ergebnisse aus dem Unterricht