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Berichte
2017
Januar - Juli
26.06.2017: Wer jemals an Kassel vorbeigefahren ist oder die Stadt besucht hat, dem ist auch aus der Ferne die riesige Herkules-Statue auf ihrem großen Unterbau im Bergpark von Schloss Wilhelmshöhe ins Auge aufgefallen. Die Bronzestatue feiert in diesem Jahr runden Geburtstag, der durch die Ausstellung „Herkules 300“ in Schloss Wilhelmshöhe gewürdigt wird. Am 17.6. besuchte eine interessierte Gruppe der „Griechischfreunde“ die Ausstellung. Frau Dr. Richarz-Riedl erläuterte uns unterhaltsam und sehr kompetent die Exponate. Thematisiert wurden der Herakles-/Herkules-Mythos, das im Lauf der Zeit wechselnde Herkules-Bild und die Baugeschichte der Kasseler Statue, die sich an einer berühmten antiken Skulptur – dem Herkules Farnese – orientiert. In einem zweiten Ausstellungsteil konnten Rezeptionsdokumente zum Mythos allgemein und speziell zum Kasseler Herkules betrachtet werden, auch Karikaturen. Deutlich wurde immer wieder, dass die Herkules-Figur gern politisch instrumentalisiert wurde: Römische Kaiser schmückten Thermen, durch die sie die Bevölkerung bei Laune hielten, mit Statuen des Helden, die hessischen Landgrafen sahen sich selbst als eine Art Herkules und Franz von Stuck nutzte 1916 den Kampf von Herkules gegen die Hydra für ein verstörendes Propagandabild.
Wer sich für die Antike interessiert und in den Sommerferien Zeit für einen Tagesausflug hat, sollte sich auf den Weg nach Kassel machen; auch für Familien mit kleineren Kindern lohnt sich die Ausstellung, da es mehrere Stationen gibt, an denen sie selbst aktiv werden können.
… und nicht zu vergessen: Gerade findet ja in Kassel auch die documenta 14 unter dem Motto „Von Athen lernen“ statt.
A. Greve-Sawla