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Caesar-Münze

Caesar in Jahrgang 10

20.12.2018: Im Rahmen der Caesar-Lektüre ist den Schülerinnen und Schülern mehr und mehr Caesars geschickte und faszinierende Leserlenkung bewusst geworden. Dies haben Sie zum Anlass genommen, eine Senatssitzung (ohne Togen und mit weiblicher Beteiligung) einzuberufen, um über Caesars Helvetierkrieg im Nachhinein zu entscheiden: Hat Caesar zu Recht ohne Weisung des Senats gehandelt oder hätte er den Senat zuvor zu Rate ziehen müssen.

Im Folgenden können die einführenden Reden beider Seiten und ein Protokoll zum Verlauf der Senatssitzung eingesehen werden. Vielleicht regt dies zu einer (erneuten) Lektüre des Bellum Gallicum an.

S. Conrad

 

Caesar-Gegner

Liebe Senatoren,

ich trete heute vor euch, um über Vergangenes zu sprechen. Einer unserer Feldherren hat einen großen Sieg errungen. Ihr liegt richtig, wenn ihr nun an unseren alten Bekannten, Iulius Gaius Caesar denkt. Es liegt nun an mir, seine vergangene, nicht genehmigte militärische Intervention zu beurteilen. Und – um das gleich klarzustellen – ich verurteile sein Vorgehen und für mich hat er jegliche Legitimation, sein Amt weiterzuführen, verloren und ich erkläre nun, warum!

Ein Feldherr Roms ist auch immer ein Repräsentant Roms! Was soll man von uns denken, wenn das herauskommt?! Wer braucht einen Senat, der nicht einmal seine Feldherren unter Kontrolle hat? Was passiert, wenn sich andere ein Beispiel daran nehmen? Stellen Sie sich einmal einen Feldherren mit gleichen Ambitionen, aber weniger Glück als unseren guten Caesar vor. Er hebt die ein oder andere Legion aus und führt sie gegen eine vermeintliche Bedrohung und verliert! Er verschenkt nicht nur das Leben guter römischer Männer, sondern auch den Respekt vor Rom! Dies kann Aufstände aus Provinzen nach sich ziehen, oder Schlimmeres. Was unterscheidet uns von den Barbaren, wenn nicht unser System, unsere Bedachtheit?! Deswegen plädiere ich dafür, Caesar seines Amtes zu entheben und ihn zu verbannen!

T. Hommola

 

Caesar-Befürworter

Sehr geehrte Senatoren,

ich stehe hier heute mit Freuden vor Ihnen und frage mich, was wir hier machen!

Ich stehe hier, um einen der unseren zu verteidigen. Aber wollen wir wirklich über die Schuld eines der unseren sprechen, der für uns kämpfte? Wollen wir über die Schuld eines Patrioten diskutieren, der für sein, unser Land kämpfte? Wollen wir wirklich über die Schuld eines abstimmen, der für uns, für Rom und für unser Land alles auf sich nahm?

Nein, er hat Großartiges vollbracht! Und dafür wollen wir ihn wirklich bestrafen? Es könnte ein Geschenk der Götter gewesen sein und wir wollen dies wirklich kritisieren? Ich weiß, ich bin nicht der einzige, der so denkt. Nein, viele von euch stimmen mit mir überein! Gaius Julius Caesar ist ein Held und Patriot! Also bitte ich, lasst uns nicht einen der unsern, einen Helden, so zu unrecht verurteilen! Danke!

L. Antlitz

 

Bericht der Senatssitzung des 21.11.2018

Thema: Caesars Verhalten in der Lösung des Helvetierkrieges und dessen Folgen

Vertretene Parteien: Caesarianer, Caesar-Gegner

Protokollanten: M. Bürger und M. Holz

Ablauf

Nachdem die Vertreter beider Parteien ihren Standpunkt in kurzen, treffenden Reden dargelegt haben, wurde die Diskussion von den zuständigen Senatsvorsitzenden eingeleitet.

Eröffnet wurde diese durch die Caesarianer, welche als ersten Punkt für Caesar ansprachen, dass Caesar als Patriot für Rom und dessen Wohl gehandelt hätte. Außerdem hätte er das Römische Reich lediglich vor den Helvetiern schützen wollen, was ihm ja auch gelungen wäre.

Als Gegenargument wurde danach von den Caesar-Gegnern benutzt, dass Caesar bei der Berichterstattung geschlampt hätte oder sogar absichtlich Zahlen verschwiegen hätte, die darauf hindeuten könnten, dass Caesar Frauen, Kinder, Kranke oder Alte hat töten lassen. Daraufhin wurde das Argument gebracht, dass dieses Volk (Helvetier) immer noch Barbaren wären und es nicht anders verdient hätten.

Nach der Meinung der Caesar-Gegner hätte es jedoch auch andere, gewaltfreiere Lösungen gegeben, z. B. die Helvetier mit einer Eskorte durch die Provinz zu schicken. Dies sei jedoch zu riskant gewesen, da die Helvetier ein sehr kriegsbereites und aggressives Volk wären und es trotzdem gewagt hätten, anzugreifen.

Ein weiteres Argument der Caesar-Gegner war, dass Caesar für viele andere Feldherren ein Vorbild sei und durch unbedachtes und unabgesprochenes Handeln vielleicht das Tun der anderen Feldherren gefährden würde und, falls diese nicht so viel Glück und Verstand wie Caeser hätten, viele Schlachten verloren und viele Männer getötet werden könnten. Kurz gesagt, sollte das System erhalten bleiben, der Senat beratend und entscheidend rechtzeitig eingebunden werden. Außerdem würde der Senat vor dem Volk schlechter dastehen, da ohne seine Legitimation gehandelt wurde. Darauf wurde jedoch von der Gegenpartei nicht weiter eingegangen.

Daraufhin erläuterten die Caesarianer, dass Caesar durch diesen Krieg noch neue Provinzen schuf, die dem Römischen Reich nun angehören würden und zudem habe er eine Art Grenze zu dem benachbarten Gallien geschaffen, die die neben dem Rhein liegenden Provinzen erst einmal gegen Germanen beschützen würde. Nach den Caesar-Gegnern hätte es für diese Grenze jedoch zu viele Tote gegeben.

Das letzte eingebrachte Argument kam von Seiten der Caesarianern, welche sagten, dass Caesar keine andere Wahl gehabt hätte und besser viele Barbaren als viele Römer sterben sollten.

Abstimmung: Nach diesem letzten Punkt leiteten die Senatsvorsitzenden die endgültige Abstimmung ein. Diese ging zehn zu acht für die Caesarianer aus. Somit bleibt Caesar im Amt und wird weiterhin als Feldherr anerkannt.

 

Alte Sprachen Ergebnisse aus dem Unterricht

 

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